Über Tee

Während Früchte- und Kräutertees aus den getrockneten Früchten bzw. Kräutern gewonnen werden, ist die Herstellung von schwarzem, grünem, weissem oder gelbem Tee sehr viel aufwendiger.
Mit viel Leidenschaft, Erfahrung und Gespür testen wir jeden Tee auf Geschmack, Geruch und Farbe, damit wir Ihnen Ihre bevorzugte Sorte in bester Qualität anbieten können. Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise von der Pflanze bis zur Zubereitung und erfahren Sie alles, was Sie über Tee wissen sollten…

Die Teeplantagen

Die Teepflanze braucht ein warmes und feuchtes Klima mit regelmässigen Regenfällen, vorzugsweise mit Temperaturen zwischen 18°C und 20°C. Da die Pflanze sehr empfindlich auf stagnierende Nässe reagiert, findet man sie in Hanglagen mit extremer Neigung, die einen natürlichen Wasserabfluss bieten.
Je nach Anbauland herrschen unterschiedliche Klima- und Bodenverhältnisse, die den Geschmack des Tees bestimmen.

Die Teepflanze

Der Teestrauch ist eine immergrüne Pflanze und gehört zur Familie der Kamelien Arten. In ihrer ursprünglichen, wilden Umgebung ist die Teepflanze ein Baumgewächs, das 15 bis 20 Meter hoch werden kann, mit weissen oder gelben Blüten und kleinen, haselnussartigen Früchten. Der Teestrauch wird aber auf einer Höhe von etwa 1,20 m gehalten und regelmässig beschnitten, um das Pflücken von Hand zu erleichtern und das Wachstum von neuen Trieben zu begünstigen.

Das Pflücken erfolgt in zeitlich festgelegten Abständen und je nach Klimazone sogar während des ganzen Jahres. In den qualitativ hochstehenden Teegärten wird auch heute noch von Hand gepflückt. Für die kostbarsten Teesorten werden nur die zwei ersten, frisch nachgewachsenen Blätter mit der Knospe – «two leaves and a bud» – gewonnen, aus welchen die verschiedensten Variationen von Tee hergestellt werden.

Two leaves and a bud

Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche Teepflanzen:

  • Die «Thea sinensis» (chinesischer Tee) ist die robustere Urpflanze und vorwiegend in gemässigten Klimazonen anzutreffen.
  • Die «Thea assamica» (Assam-Tee) ist feiner und aromatischer im Geschmack. Zum guten Gedeihen benötigt er aber viel Wärme.

Um die Vorteile beider Pflanzen gleichzeitig zu nutzen, werden sie heute vielfach zu der sogenannten «Assam Hybride» gekreuzt.

Schwarztee

Um Schwarztee herzustellen, werden die Blätter:

Gewelkt
etwa 1/2 Tag

Gerollt
Das Rollen der welken Blätter verletzt die Zellwände und die Gärung oder Fermentation kann einsetzen.

Fermentiert
Die Fermentation ist ein Oxidations- und Gärungsprozess, der etwa 2 bis 3 Stunden dauert. Während der Oxidation nehmen die Teeblätter eine kupferrote Farbe an, welche beim späteren Aufgiessen des Tees durch das Wasser ausgewaschen wird. Der Fermentationsvorgang bestimmt im Wesentlichen die Qualität des Endproduktes Tee.

Getrocknet
20 bis 25 Minuten bei etwa 85-90 Grad. Das Eindicken des Zellsaftes verleiht dem Tee seine schwarze Farbe.

Sortiert
Durch das Schütteln in sogenannten Rüttelsieben wird der Tee schlussendlich in die verschiedenen Gradationen sortiert.

Oolong

Oolong Tee unterscheidet sich vom Schwarztee lediglich durch eine kürzere Fermentationszeit, die bereits nach wenigen Minuten abgebrochen wird.
Oolong-Tees sind überaus fein im Geschmack und zeichnen sich durch ihren lieblichen Charakter aus.

Grüntee

Bei der Herstellung von Grüntee wird normalerweise das Blattgut gedämpft. Damit wird erreicht, dass auf der einen Seite die grüne Farbe erhalten bleibt, auf der anderen Seite gewährleistet dieser Prozess die Konservierung sämtlicher Substanzen in ihrer ursprünglichen Form.
Grüntee hat eine äusserst wohltuende Wirkung auf unseren Organismus. Einige belegbare Auswirkungen sind:

  • günstige Beeinflussung von Herz und Kreislauf
  • entzündungshemmende Wirkungen
  • antirheumatische Wirkung
  • Kariesvorbeugung (Fluor)
  • körperentgiftend
  • Spender von Eisen, Zink, Magnesium, und wichtigen Spurenelementen
  • Spender von Vitaminen (A, B1, B2, B12, E, P, viel C)

Weisser Tee

Beim weissen Tee werden für die besonders hochwertigen Tees nur die ungeöffneten Blattknospen gepflückt und kurz nach der Ernte erhitzt und getrocknet, so dass keine Fermentation und meist auch keine Welkung stattfinden kann. Der Aufguss ist von nur leichter Farbe mit wenig Gerbstoff und mild, blumig im Geschmack. Seinen Namen erhält er vom feinen, hellen Flaum, der die Knospen umgibt.

Gelber Tee

Der gelbe Tee ist von seinem Fermentationsgrad zwischen weissem und Oolong Tee einzuordnen. Seine klassische Verarbeitung liegt bei 72 Stunden und acht aufeinander abgestimmten Arbeitsschritten. Aus einem Kilogramm frischer Knospen entsteht so 200g gelber Tee mit dezent nussigem Geschmack. Ursprünglich war dieser Tee nur dem Kaiserhof in China vorbehalten.

Aromatisierter Tee

Sei es mit Gewürzen, einem Schnitz Zitrone oder gepopptem Getreide, das Aromatisieren von Tee ist nichts Neues. Einer der populärsten aromatisierten Tees ist der Earl Grey. Das ätherische Öl der Bergamotte verleiht dem Grün-, Oolong oder Schwarztee seine unvergleichliche frisch-fruchtige Note. Für den originalen Chai-Tee braucht es eine Vielzahl von Gewürzen wie Ingwer, Kardamom, Pfeffer, Nelke und Zimt. Ein Stück Vanillestängel bringt eine raffinierte Nuance in eine Tasse Tee. Die Möglichkeiten beim Aromatisieren von Tee kennt keine Grenzen.

Blattgrade

Es gibt verschiedene Kriterien, um die Güte und den Charakter von Tee zu beurteilen.
Ein Kriterium ist die Teebezeichnung als solche. Einige Länder, vor allem Indien mit seinen zahlreichen Teegärten, deklarieren ausserdem die Gradation.
Die Kurzbezeichnungen wie SFTGFOP1 oder BOP verraten natürlich nicht alles, geben jedoch Hinweise zum jeweiligen Tee.

SFTGFOP1

SSpecial
FFinest
TTippy
GGolden
FFlowery
OOrange
PPekoe
1Aussiebung

Diese Kurzbezeichnung verdient sich ausschliesslich ein mit besonderer Sorgfalt verarbeiteter Invoice-Tee.
Nur den feinsten Tees mit den gleichmässigsten und zartesten Blattspitzen aus Darjeeling oder Assam wird dieses Qualitätssiegel verliehen.

GBOP

GGolden
BBroken
OOrange
PPekoe

Ein Broken Tee zeichnet sich durch sein kräftiges «Flavour» aus. Sein Aufguss ist meist recht dunkel.
Es ist empfehlenswert, auf eine gute Qualität zu achten, da Broken Tees bei unsorgfältiger Verarbeitung rasch bitter und ungeniessbar werden.

OP

OOrange
PPekoe

Auch eine unspektakuläre Bezeichnung wie OP kann durchaus einen sehr schönen Blattgrad benennen.
In Ceylon verbergen sich hinter diesen zwei Buchstaben oft hervorragende Qualitäten.

Die richtige Zubereitung

Ob Sie sich einen einfachen Tee oder eine Spezialität zubereiten, das Ziel bleibt immer dasselbe: Man möchte ein Optimum an Geschmack und Aroma aus den Teeblättern gewinnen.
Das Teewasser sollte immer frisch erhitzt werden (kein Boiler Wasser!) und knapp zum Siedepunkt gelangen. Kalkhaltiges Wasser ist ein Feind von feinen Teesorten und beeinflusst den Geschmack nachteilig. Stärkere Sorten wie Assam oder Ceylon vertragen hingegen den Kalk.
Verwenden Sie pro Liter Wasser etwa 12 Gramm Teeblätter, bzw. 1,5 bis 2 Gramm pro Tasse, was ungefähr einem gehäuften Teelöffel entspricht. Beachten Sie, dass halbfermentierte grüne und weisse Teesorten zum Teil erheblich leichter sind, jedoch voluminöser erscheinen. Wir empfehlen Ihnen eine Teekanne aus Glas, Porzellan, Steingut oder aus inwendig emailliertem Gusseisen. Sie soll die Teewärme möglichst gut speichern. Reinigen Sie Ihren Teekrug nur mit Wasser, niemals mit Spülmitteln.

Giessen Sie das zum Siedepunkt gelangte Wasser direkt über die Teeblätter. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Teeblätter genügend Platz benötigen, um ihr Aroma voll entfalten zu können. Am besten lässt man die Teeblätter offen im Wasser ziehen und siebt sie nach der Ziehdauer in die vorgewärmte Teekanne ab. Grüntee ist bekömmlicher, wenn Sie das Wasser kurz abkühlen lassen.

Die Ziehdauer hängt von der Teesorte und Ihrem bevorzugten Geschmack ab. Normalerweise lässt man Tee etwa 3 bis 4 Minuten ziehen.
Der Tee schmeckt am besten in dünnwandigen, weissen Teetassen. Sie können so die Farbnuancen der einzelnen Tees auch optisch geniessen.
Wärmen Sie die Tassen vor.

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